Bei der traditionellen Jahresabschlussfeier der Sozialdemokraten im Markt Wellheim zog Vorsitzender Wolfgang Löffler Bilanz über das abgelaufene Jahr und eröffnete zugleich den Wahkampfauftakt für die anstehenden Kommunalwahlen.
Löffler berichtete von zahlreichen Aktivitäten im abgelaufenen Jahr. Breiten Raum nahm dabei die Berichterstattung über die geplante Sandwaschanlage und Deponierung von Elektroofenschlacke im Wellheimer Ortsteil Hard ein. Wir lehnen das Vorhaben ohne Wenn und Aber ab, sagte der Vorsitzende mit deutlichen Worten. Löffler erinnerte daran, dass die SPD seit Beginn der Planungen um den Sandabbau in Hard bereits im Jahre 1995, also vor 18 Jahren, sich vehement dagegen ausgesprochen habe, da für die SPD der Trinkwasserschutz in der Marktgemeinde Wellheim stets oberste Priorität hatte.
Löffler machte auch deutlich, dass nicht nur die Wohn- und Lebensqualität der Menschen in Hard beeinträchtigt wäre, sondern die Gesamtgemeinde von diesem Vorhaben negativ betroffen wäre. „Denken Sie nur mal an den Schwerlastverkehr“ sagte der Vorsitzende. Die fahren auch durch Biesenhard, Wellheim und Konstein. „Sollte dieses Projekt in Hard verwirklicht werden, wird der Fremdenverkehr im Markt Wellheim sterben“ prognostizierte der Wellheimer SPD-Chef.
Was die abgelaufene Wahlperiode anbelangte sagte der Vorsitzende „haben wir Wort gehalten und unser Wahlprogramm in vollem Umfang angegangen.
Löffler erinnerte zudem auch an das Ratsbegehren zur Wiedereinschaltung der Straßenbeleuchtung bei Nacht. Die SPD sei von Anfang an gegen ein Abschalten der Straßenbeleuchtung aus Sicherheitsgründen und Fürsorgepflicht der Bevölkerung gegenüber gewesen.
Der Wellheimer SPD-Vorsitzende machte an diesem Beispiel deutlich, dass wesentlich für die Akzeptanz politischer Entscheidungen die rechtzeitige und regelmäßige Beteiligung der Bürgerschaft sei. Deswegen werde sich die SPD in der kommenden Wahlperiode für mehr Bürgerbeteiligung bei wichtigen Entscheidungen stark machen.
„Bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt“ rief Wolfgang Löffler der Versammlung zu.
Wir stehen für Menschlichkeit und Ehrlichkeit in der Politik. Wir wollen eine Politik für den Bürger und mit den Bürgern!
Der Vorsitzende kritisierte, dass es immer noch einzelne Markträte gebe, die ihr Amt nicht zum Wohle der Allgemeinheit ausüben, sondern mehr den Eigennutz in den Vordergrund stellen.
Deshalb muss die absolute Mehrheit einer Partei im Marktrat verhindert werden.
„Dafür müssen wir kämpfen, denn absolute Mehrheiten machen überheblich und sind schädlich für unsere Demokratie und für unsere Gesamtgemeinde, so der Wellheimer SPD-Chef.
Die politischen Schwerpunkte für die kommende Wahlperiode sehen die Sozialdemokraten nach wie vor im Trinkwasserschutz und einer zukunftsorientierten Baulandpolitik. Hier will die SPD eine Förderung von jungen Familien durch gezielte Maßnahmen. Außerdem müssen Vergaberichtlinien für gemeindliche Bauplätze festgelegt werden, um Baulandspekulation zu verhindern.
Die SPD-Markträte wollen auch einen Kindergarten-Neubau bei der Schule statt einer kostenintensiven Generalsanierung des alten Kindergartens.
Eine Asphaltierung des Radweges von Wellheim nach Konstein steht ebenso im Wahlprogramm der SPD wie der Erhalt des Wellheimer Freibades und der Ausbau der Ganztagesbetreuung Kindergarten/Schule.
Das ausführliche Wahlprogramm wird in den Wahlveranstaltungen erläutert sowie auf der Homepage der SPD (www.spdwellheimkonstein.de) abgedruckt.
Danach wurden die Kandidatinnen und Kandidaten der SPD-Gemeinderatsliste vorgestellt. Zudem stellten sich die bei den Kreistagskandidaten, Wolfgang Löffler (Platz 6) und Anita Harfst (Platz 41) vor. Vor allem für den westlichen Landkreis und die Gemeinde Wellheim sei es wichtig, wieder einen Kreisrat zu entsenden.
Unterbezirksvorsitzender Sven John lobte die Liste vom OV Wellheim-Konstein und wünschte den Kandidaten viel Spaß und Erfolg im anstehenden Kommunalwahlkampf. In seinem Jahresrückblick für 2013 merkte er an, dass die SPD nun seit dem 17.12.2013 im Bund mitregiert. Der Koalitionsvertrag muss dabei auch so umgesetzt werden, wie er vereinbart wurde. Sven John hob dabei hervor, dass der Mindestlohn von EUR 8,50 für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gelten muss. „Ausnahmeregelungen“, so der Vorsitzende darf es nicht geben.
Landratskandidatin Beate Ferstl sprach in ihrem Grußwort die Bedeutung der Landrats- und Kreistagswahl an. Sie machte deutlich, dass unsere Kandidatinnen und Kandidaten besonderen Wert darauf legen, die hohe Lebensqualität bei uns zu sichern und vorausschauend zu fördern.
„Weil in vielen Gemeinden die Mietpreise für Bürger mit Durchschnittseinkommen unerschwinglich geworden sind, werde ich mich für die Gründung einer gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft engagieren“ sagte die SPD-Landratskandidatin.
Nach dem offiziellen Teil gab es eine reichhaltige Tombola mit vielen Sachpreisen. Den ersten Preis, eine 4-tägige Reise nach Berlin für zwei Personen gewann Daniela Kugler aus Konstein.
Foto: von links nach rechts: Landratskandidatin Beate Ferstl, Daniela Kugler, Unterbezirksvorsitzender und Kreisrat Sven John, Vorsitzender Wolfgang Löffler