Ist die Rente noch sicher ?

v.l.n.r. Paul Sterler, Manfred Steibl, Andrea Mickel, Bernd Weber
v.l.n.r. Paul Sterler, Manfred Steibl, Andrea Mickel, Bernd Weber

„Die Rente war, ist und bleibt sicher“.

„Volles Haus“ beim Ascherdonnerstag der SPD in Hepberg mit Rentenfachmann Manfred Steibl.

Zur Frage „Ist die Rente noch sicher?“ hatte der SPD Unterbezirk Eichstätt wieder nach Hepberg zum traditionellen „Ascherdonnerstag“ in den Saal des Sportheims eingeladen, und der starke Besuch zeigte, dass das Thema auf großes Interesse gestoßen ist. Manfred Steibl ist seit 43 Jahren bei der Deutschen Rentenversicherung in Landshut tätig, seine Verbindung zur Rente ist aber noch deutlich länger. Er war erst acht Jahre alt, als sein Vater plötzlich verstarb und die Mutter von heute auf morgen das Leben alleine mit drei kleinen Kindern meistern musste. Dank der in diesen Fällen sofort gezahlten Witwenrente und den Halbwaisenrenten war dies zumindest finanziell möglich.

Steibl erinnerte auch daran, dass die Rentenversicherung in diesem Jahr 135 Jahre alt wird: „Sie hat alle Krisen überstanden, zwei Weltkriege überlebt und auch die deutsche Einheit erfolgreich mitgestaltet. Der heutige Beitragssatz von 18,6 % ist der niedrigste seit 30 Jahren. Das tatsächliche durchschnittliche Rentenzugangsalter liegt heute bei 64 Jahren und 4 Monaten.“

Für Verunsicherung bei den rentennahen Jahrgängen sorgen in letzter Zeit Forderungen aus Politik und Wirtschaft nach einer Abschaffung der abschlagsfreien „Rente mit 63“ und der „Mütterrente“. Hier machte Steibl anhand eines Schaubilds deutlich, dass es sich bei der 2014 von der damaligen großen Koalition für die Jahrgänge 1951 bis 1963 eingeführten „Rente mit 63“ nur um eine vorübergehende Regelung mit „eingebautem Ablaufdatum“ handelt, bei dem die Altersgrenzen bereits jetzt jährlich um zwei Monate angehoben werden. Derzeit können beispielsweise Versicherte des Jahrgangs 1960 eine abschlagsfreie Rente mit 64 Jahren und 4 Monaten beziehen, wenn das Versicherungskonto mindestens 45 Beitragsjahre aufweist. In den darauffolgenden Jahren wird diese Altersgrenze um jeweils zwei weitere Monate angehoben, bis man ab 2029 wieder bei der ursprünglichen Altersgrenze von 65 angekommen ist. Weil nur noch wenige Jahrgänge betroffen sind, die im Vergleich zu früheren Jahrgängen auch erst deutlich später in Rente gehen können, würde eine vorzeitige Abschaffung wenig Sinn ergeben. Auch der in diesem Zusammenhang immer wieder zitierte „Fachkräftemangel“ ist laut Steibl seit mehr als einem Jahr kein Argument mehr, weil die Bundesregierung seit dem 01.01.2023 die Hinzuverdienstgrenze bei den vorzeitigen Altersrenten abgeschafft hat: „Wer neben der Rente weiterarbeiten möchte, kann dies jetzt tun, ohne Kürzungen bei der Rente befürchten zu müssen.“ Anhebungen bei den Altersgrenzen wurden in der Vergangenheit entweder stets langfristig geplant oder sind mit Vertrauensschutzregelungen verabschiedet worden. Die 2007 beschlossene Reform „Rente mit 67“ greife beispielsweise im vollen Umfang daher erst ab 2031. Vor fast vierzig Jahren hat der damalige Arbeitsminister Norbert Blüm „Die Rente ist sicher“ bundesweit plakatieren lassen und wurde seinerzeit dafür schwer kritisiert. „Zu Unrecht“ findet Steibl, denn „Die Rente ist sicher, war sicher und wird auch in Zukunft sicher bleiben“.

Der politische Ascherdonnerstag in Hepberg ist mittlerweile ein fester Termin im Kalender des SPD Unterbezirk Eichstätt. SPD-Unterbezirksvorsitzender Dr. Bernd Weber begrüßte im vollen Saal des Sportheims Hepberg auch zahlreiche Ehrengäste, darunter Bürgermeister Raimund Lindner, Altbürgermeister Albin Steiner, 2. Bürgermeister Ralf Bayerlein (alle Hepberg), Bezirksrätin Andrea Mickel, den weiteren stellvertretenden Landrat Sven John, Bürgermeister Roland Sammüller aus Hitzhofen, 2. Bürgermeister Alfons Weber aus Denkendorf, Kreistagsfraktionssprecher Dieter Betz, den Köschinger Altbürgermeister Siegfried Betz und 60plus-Vorsitzenden Alfred Schlachtmeier aus Lenting.