SPD Unterbezirk Eichstätt verabschiedet Resolution gegen den Bau von Gleichstromtrassen

05. Mai 2014

Die SPD im Landkreis Eichstätt möchte die Energiewende aktiv mitgestalten.
SPD-Unterbezirksvorsitzender Sven John spricht sich daher gegen den Bau der Gleichstromtrasse Süd-Ost, gegen die Veränderung des EEG zu Lasten der Verbraucher und für die Stärkung der dezentralen, regenerativen Energieversorgung in Bürgerhand aus.
Dr. Bernd Weber, Mitglied im Unterbezirksvorstand und Ansprechpartner für das Thema Energie in der Landkreis-SPD, weist darauf hin, dass die vorgeschlagene Gleichstromtrasse Süd-Ost ein Schritt in die falsche Richtung ist, da sie die Atomenergie im Wesentlichen durch Kohlestrom aus Sachsen ersetzt und so für viele Jahre den alten zentralistischen Ansatz manifestiert.

Die Lokalpolitiker heben hervor, dass die Veränderungen im EEG die gleichen Auswirkungen haben. Die umfangreichen gestiegenen Befreiungen von Industrieunternehmen von EEG-Umlage und Netzkosten verteuern die Energie für jeden Bürger. Windkraftanlagen können deswegen ab 2017 nur noch durch finanzstarke Investoren realisiert werden.
Das EEG bedarf daher nach Ansicht von Dr. Bernd Weber einer grundlegenden Erneuerung unter Beachtung der ehrlichen Gesamtkosten für Produktion, Transport und Verfügbarkeitsanforderungen, um eine gerechte Lastenverteilung auf alle Energieverbraucher und Energieerzeuger zu erreichen.
Vor dem Hintergrund dieser Erwägungen möchte Unterbezirksvorsitzender Sven John unter anderem folgende Punkte mit den zuständigen Mandatsträgern aus Land und Bund sowie aus allen Parteien diskutieren:

  1. Erarbeiten unterschiedlicher Szenarien für die Energieerzeugung unter der Prämisse, den regenerativen Energien Vorrang bei Einspeisung und Ausbau zu gewähren.

  2. Stärkere Förderung der Entwicklung von Energiemanagementsystem und Speichertechnologien, damit die gestiegenen Anforderungen zum Abgleich von Energieerzeugung und Energieverbrauch besser bewältigt werden können (z. B. Lastverschiebungen in der Industrie).

  3. Reduktion der Befreiungen von der EEG-Umlage und den Netzentgelten; keine EEG-Umlage auf den Eigenverbrauch.

Zusätzlich möchten die SPD-Politiker das Antragsverfahren ihrer Partei nutzen, um auch die Bundes- und Landes-SPD mit einzubinden.
Darüber hinaus verlangen sie von der bayerischen Staatsregierung, Verantwortung zu übernehmen und für den weiteren Prozess der Energiewende ein Konzept aufzuzeigen, mit dem nach Abschalten der bayerischen Atomkraftwerke die Stromversorgungslücke geschlossen wird. Dieses Konzept ist dann der Bundesnetzagentur vorzulegen, damit die geplante Gleichstromtrasse im Landkreis Eichstätt verhindert wird.